Stimmen aus der Partei

Thema: Bundestagswahl 2013

Die Bundestagswahl findet in Deutschland alle vier Jahre statt und dient der Bestimmung der Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Nach dem schlechten Abschneiden von Bündnis 90/Die Grünen zogen sich einige Politiker aus der Führungsriege der Partei zurück - andere Spitzenpolitiker nahmen sogar gänzlich den Hut und kehrten der Partei den Rücken, um Platz für neue Gesichter und zukünftige Erfolge zu schaffen. Einige von ihnen äußerten sich wie folgt:

Claudia Roth (ehemalige Bundesvorsitzende) im Interview mit der Augsburger Allgemeinen

Ich fühle mich noch ein bisschen wie in einem Film, bis ich das Ganze nach elfeinhalb Jahren Parteivorsitz wirklich verarbeitet habe. Die Partei hat mir vor einer Woche ja einen unglaublich bewegenden und emotionalen Abschied bereitet. Aber ich war über das Ergebnis im Bund und vor allem zuvor auch in Bayern bitter enttäuscht und wollte als Vorsitzende zeigen, was politische Verantwortung ist. Ich wollte nicht so tun, als ob ich mit dem schlechten Abschneiden nichts zu tun habe. Ich wollte Platz machen für eine Neuausrichtung und neue Leute. Und ich hatte auch ein bisschen die Sehnsucht, mich selbst raus zu begeben aus dem politischen Nahkampf und Themen intensiver zu bearbeiten.

Jürgen Trittin (ehemaliger Fraktionsvorsitzende) im Interview mit ZEIT ONLINE

Unsere Wahlkampfstrategie hat nicht gezündet. Wir sind mit einer sehr weitgehenden sozialen und ökologischen Transformationsbotschaft in den Wahlkampf gegangen. Das sah im letzten Jahr noch vielversprechend aus, Finanzkrise, Euro-Krise, das drohende Scheitern der Energiewende, die Spaltung der Gesellschaft waren Thema. Doch in diesem Jahr hat sich die Stimmung verändert. Wir haben die Beharrungskräfte des Status quo unterschätzt und die Veränderungsbereitschaft der Gesellschaft enorm überschätzt. Das ist unser Fehler, auch meiner als Spitzenkandidat.